Kiwis in verschiedenen Größen
Kiwis in verschiedenen Größen © Dieter Hupka

 

Kiwis im eigenen Garten zu züchten ist nicht schwer. Nur Geduld und die richtige Sorte sind nötig, um reichen Erntesegen zu erzielen.




Noch selten findet man sie im Handel, und nur Kenner müssen nicht rätseln, ob es sich bei den länglichen grünen Früchten um große Stachelbeeren, frische Oliven oder etwas ganz anderes handelt. Ein Schnitt gibt ihr Inneres preis und präsentiert die Lösung: Es sind Kiwis. Aus unseren Breiten! Im Gegensatz zu ihren exotischen Verwandten sind sie recht klein (siehe Foto). Dieses Manko wird jedoch durch die Fülle der Früchte mehr als wettgemacht. Bis zu 20 Kilogramm kann die Ernte einer erwachsenen Pflanze betragen.

Zierende Schlingpflanze

Als Zierpflanze war der „Chinesische Strahlengriffel“ (Actinidia chinensis) schon länger bekannt. Kiwis sind zweihäusig, d. h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Zierend sind die weißen duftenden Blüten mit dichten langen Staubgefäßen. Die Sorte Actinidia kolomikta zeigt eine sehenswerte Laubfärbung. Während der Blüte färben sich die Blätter von grün über weiß und rosé bis zur leuchtend gelben Herbstfärbung.

Exotische Früchte

Die großen bekannten Früchte der Sorte Actinidia deliciosa, im Deutschen auch als Chinesische Stachelbeere geläufig, können nur in subtropischen Gegenden geerntet werden. Für einen Fruchtertrag sind unsere Winter zu kalt. Zwar überleben die Pflanzen, aber schon Temperaturen mit wenigen Minusgraden zerstören den Fruchtansatz. Wer es trotzdem mit diesen, im Handel als „großfruchtig“ angebotenen Pflanzen versuchen will, sollte sie im Kübel halten und für ausreichenden Winterschutz sorgen. Die Sorte ‚Jenny‘ / ‚Yennie‘ ist etwas robuster, dafür sind ihre Früchte nur walnussgroß.

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Kiwis auf einem Teller © Dieter Hupka

Frostbeständig

Auf der Suche nach frostharten Sorten sind Züchter auf Arten aus rauen Gegenden Ostasiens und Russlands gestoßen. Diese Sorten vertragen Temperaturen bis minus 28 °C. Für unsere Regionen sind Actinidia arguta, der Scharfzähnige Strahlengriffel, auch Honigbeere, Kiwibeere, Kiwai oder Kokuwa genannt, und Actinidia purpurea, der Rote Strahlengriffel ideal. In dichten Trauben hängen die Früchte, bekannt auch als Kiwiberry, an den Trieben.

Sorten

Die Mini-Kiwis sind vielfältig in Form und Farbe. Ihre glattschaligen Früchte sind je nach Sorte kugelig, länglich, gelblich grün oder rötlich in der Farbe.

Rote Früchte mit gutem Ernteerfolg tragen die Sorten ‚Cherry Bomb‘, ‚Red Jumbo‘ und ‚Kiwai Rouge‘.
Grüne Mini-Kiwis erntet man von den Sorten ‚Super Jumbo‘, ‚Jumbo Verde‘ und ‚Weiki‘ (auch: „Bayernkiwi“), letztere beide sehr winterhart, sowie ‚Cinderella‘.

Selbstfruchtend oder nicht?

Actinidia sind zweihäusig. Um eine sichere Ernte zu erzielen, müssen beide Geschlechter gepflanzt werden. Eine männliche Pflanze bestäubt bis zu sechs weibliche. Züchter bemühen sich, selbstfruchtende Pflanzen hervorzubringen, was sich bislang aber oft als enttäuschend herausgestellt hat. Es werden zwar Früchte ausgebildet, aber sie kommen häufig nicht zur Reife. Die Sorte ‚Julia‘ verspricht allerdings gute Ergebnisse. ‚Weiki‘ und ‚Julia‘ hat Gärtner Pötschke im Angebot.

Im Garten

Mini-Kiwis sind nicht nur reine Nutzpflanzen. Ihr schönes Laub, die weißen attraktiven Blüten und nicht zuletzt ihre Früchte haben einen hohen Zierwert. Ihre langen Ranken umspielen Lauben, Pergolen, Spaliere und schmücken kahle Wände.

Standort

Anders als erwarten lieben sie kühle Böden. Als ursprüngliche Waldpflanzen gedeihen sie auch im Halbschatten, sogar an hellen Nordseiten. Auf trockenen heißen Böden versagen sie. Der Boden sollte frisch, leicht sauer und nährstoffreich sein. Gedüngt wird mit Kompost und Hornspänen. Mineralische Dünger können die dicht unter der Erdoberfläche verlaufenden Wurzeln verbrennen. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt und Laub hält die Feuchtigkeit und verhindert Unkrautansiedlung (nicht hacken!).

Wichtig: der Schnitt

Ähnlich wie beim Wein müssen die Triebe geführt und beschnitten werden. Die Ranken dürfen nicht ihre Stütze oder sich selbst umwinden, denn wegen ihres starken Wachstums besteht die Gefahr der Erdrosselung. Im zweiten Jahr nach der Pflanzung werden die Seitentriebe quer zum Haupttrieb gezogen. Um den Fruchtansatz zu fördern, werden die Triebe nach der Ernte bis auf fünf Augen eingekürzt. Der Schnitt kann auch im Winter durchgeführt werden, sollte aber bis Mitte Januar erfolgt sein.




Weibliche Pflanzen stützt man bis auf eine Höhe von zwei Meter, damit die Ernte bequem vonstattengehen kann. Männliche Pflanzen dürfen höher hinaus wachsen. Welches Geschlecht die Kiwipflanze hat, erkennt man nur an den Blüten. Zur besseren Sichtung sollte man die männliche Pflanze etwas auf Abstand (zwei Meter) halten und diese markieren.

Bei guter Pflege setzt der Fruchtsegen bereits nach zwei Jahren ein. Kiwis sind robust und werden bis zu 100 Jahre alt. Es ist also eine Entscheidung für Generationen, sich diese leider noch seltene Pflanze in den Garten zu setzen.

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